Estancia Monte Dinero – Cabo Virgenes

 Freitag, 20.12. bis Sonntag 22.12.

Von Rio Gallegos aus starteten wir mit einem geliehenen Duster (wegen der hohen Bodenfreiheit) zur „Estancia Monte Dinero“. Von den 120km waren ca. 100km Schotterpiste, die auf Grund vorhergehender Wolkenbrüche einer Seenlandschaft glich. Aber nach 3 Stunden erreichten wir die absolut einsam gelegene Schaffarm. Das alte Haupthaus wurde stilvoll aber sehr gemütlich restauriert und vermietet Gästezimmer. Hier hat man uns zwei Tage lang rundherum verwöhnt. Das Essen war der absolute Hammer. Aber auch die Führung über die Farm, die Demonstrationen des Schaftreibens und einer Schafschur waren toll.

 

Am Samstag fuhren wir noch 20km weiter bis zum Cabo Virgenes, dem östlichsten Punkt des Südamerikanischen Kontinents, wo eine der größten Pinguinkolonien Argentiniens ist. Dort ziehen jedes Jahr zwischen September und Mai 120 000 Magellan-Pinguinpaare ihre Jungen groß. Wir waren die einzigen Besucher und konnten uns sehr frei durch die Kolonie bewegen.

 

El Calafate – Laguna Nimez

Donnerstag, 19.12

Aus offensichtlichen Gründen widmen wir diesen Beitrag Monika und Reiner.
Auf dem Weg von El Chaltén zur Estancia Monte Dinero blieb uns ein Tag in El Calafate. Wir nutzten ihn für einen Besuch des Vogelreservats „Laguna Nimez“. Dort leben rund um zwei kleine Lagunas 80 verschiedene Vogelarten.

 

El Chaltén – Fitz Roy

Donnerstag, 12.12.

Den Mittwoch nutzten wir für die lange Fahrt von Puerto Natales nach El Chalten.
Das Klein-Chamonix am Fitz Roy ist ein aufstrebendes, erst 1989 gegründetes Dorf mit vielen neuen Hostels, Restaurants, Panaderias etc…. . Im Gegensatz zu unseren bisherigen Stützpunkten kann man von El Chalten aus direkt in die Berge loslaufen.
Schon am ersten Tag war das Wetter vielversprechend und wir machten uns früh auf den Weg zur Laguna Torre, von der man den Cerro Torre und seine Begleiter sehen kann. Schon relativ früh konnte man die „Flammen aus Granit“ erkennen. Nach 4 Stunden erreichten wir den See, in den ein gewaltiger Gletscher, der „Glaciar Grande“ herabzieht. Dem See entlang ging es noch weiter bis zum Mirador Maestri.
Auf dem Weg zurück loggten wir noch einen Cache.

 

Freitag, 13.12.

Heute war es wieder sehr windig. Unser Weg führte uns vorbei an der „Laguna Capri“ (kein Sandstrand) und weiteren Seen zum „Campamiento Poincenot“, von wo man einen guten Blick auf den FitzRoy hat. Die Gischt fegte über das Wasser der Seen und kleine Windhosen bildeten sich. Die rasend schnell ziehenden Wolkenfahnen rund um die Gipfel ließen den Sturm in der Höhe erahnen.

 

Samstag, 14.12.

Patagonienwetter!!!!

An unserem „Ruhetag“ liefen wir nur 16km. (Irgenwie haben sich die Maßstäbe verschoben). Dabei lief uns auf dem Weg zu einem Wasserfall ein Stinktier über den Weg. Am Mirador de Cóndor gab es nicht nur Kondore sondern auch einen Cache.

 

Sonntag, 15.12.

Der Sturm war geblieben, aber die Sonne schien wieder. Mit dem Minibus ließen wir uns zum „Rio Eléctrico“ fahren, um die Nordseite des Fitz Roy zu erkunden. Der Weg führte relativ windgeschützt, größteneils durch lichte Südbuchenwälder. Hier sahen wir zum ersten Mal einen Magellanspecht. Die Männchen der sehr großen, schwarzen Vögel haben einen schralachroten Kopf.
Nach 2 Stunden erreichten wir eine kleines Refugium, von dem aus man den des Fitz Roy sehen konnte.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zu den Ausläufen des Gletschers, der vom Fitz Roy nach Osten hinabfließt. Die Gletscher sind hier unglaublich blau, zerklüftet und gewaltig.

 

Montag, 16.12.

Montags war im Ort zwar schönes Wetter, aber die Berge hingen in Wolken und wir machten eine Wanderung in der näheren Umgebung, die uns wieder durch lichte Südbuchenwälder führte.

 

Dienstag, 17.12.

Der Dienstag brachte das angekündigte gute Wetter und wir machten uns recht früh auf den Weg zu einer kleinen Bergtour. Der Aufstieg auf den „Loma de las Pizarras“ war auf der Karte eingezeichnet mit dem Kommentar „nur mit Führer“. Also durfte Rainer vorgehen (meistens). Einen Weg gab es allerdings nicht, nur ein Steimännchen an der Abzweigung. Bald war klar, dass hier schon lange niemand mehr gegangen war, aber die Wegführung war logisch und nachdem wir uns wieder mal durch Südbuchendickicht geschlagen hatten, erreichten wir offenes Gelände. Über einen langen Gratrücken und einige Felsen erreichten wir auf 1600m Höhe eine herrliche Aussichtskanzel auf den Fitz Roy. Auf dem Weg wurde auch klar, woher der Berg seinen Namen hat. (siehe Bilder).
Die ständig wechselnde Vielfalt der Gesteinsarten und -formationen war faszinierend.
„Chalten“ der ursprüngliche Name des Fitz Roy heißt in der Sprache der Eingeborenen „der rauchende Berg“. Der Blick war überwältigend und es fiel uns schwer, uns zu trennen, zumal wir einen fast windstillen Tag erwischt hatten. Auf dem Rückweg hatten wir dann noch einmal klare Sicht auf den Cerro Torre und seine Brüder.
Diesen traumhaften Tag schlossen wir mit einem dicken Steack – 450g – ab.

Puerto Natales – Torres del Paine

Donnerstag, 5.12.

Am Vortag waren wir mit dem Bus von El Calafate in Argentinien nach Puerto Natales in Chile gefahren. An der Grenze dauerte es nervige 2,5 Stunden bis wir abgefertigt waren.
Wir nahmen den Mittagsbus zum Nationalpark Torres del Paine, der immerhin noch 147km von Puerto Natales entfernt liegt. Nach der ausführlichen Belehrung über die Regeln im Park und wieder einmal vielen Formalitäten am Parkeingang blieben uns noch 3 Stunden bis zur Abfahrt des Shuttlebusses zum Campingplatz um 20:00 Uhr. Wir nutzten sie für einen Spaziergang, auf dem man vor allem Guanakos und Vögel beobachten konnte. Beeindruckt hat uns der Kampf zweier „Guanako-Machos“, bei dem es richtig zur Sache ging.
Der Shuttlebus brachte uns dann zum Ausgangspunkt des geplanten Trekkings, dem „Acampamiento Los Torres“, einem sehr großen Platz, der sogar Duschen zu bieten hatte. Wie auf allen Campingplätzen im Park, kann man hier auch das gesamte Equipment ausleihen. Uns war unser eigenes Zelt lieber.
Am späten Abend hatten wir schon einen ersten schönen Blick auf die „Torres“.

 

Freitag, 6.12.

Ohne schweres Gepäck gingen wir hinauf zum „Mirador Los Torres“, an dem man den wohl bekanntesten, spektakulären Blick auf die drei Granitürme, die Wahrzeichen des Parks, hat.
Dafür sind immerhin 10km und ca. 1500hm zurückzulegen. Wir hatten Glück mit dem Wetter und die Berge zeigten sich wolkenfrei. Bis kurz vor Erreichen des Miradors ist nur wenig zu sehen. Die letzten 200hm sind sehr steil und plötzlich kommt man um die Ecke und der Blick raubt einem fast den Atem. Eine Stunde lang konnten wir den Ausblick genießen, dann zogen die ersten Wolken auf.
Im Abstieg kamen uns unzählige weitere „Touristen“ entgegen und wir waren froh so früh unterwegs gewesen zu sein.

 

Samstag, 7.12.

Nach einer weiteren Nacht auf dem Acampamiento Los Torres ging es auf auf eine eher gemütliche meist flache Etappe vorbei am „Refugio Los Cuernos“ zum „Acampamiento Italiano“. Das Wetter war besser als erwartet, vor allem trocken.
Die Cuernos sind eine weitere charakteristische Bergkette des Parks, auf die man hin und wieder einen Blick werfen konnte.
Der Zeltplatz liegt im Wald und bei unserer Ankunft standen schon etliche Zelte da. Nach erneuter Angabe unserer Passnummer durften wir uns ein geeignetes freies Plätzchen suchen. Das war gar nicht so einfach. Das Wetter verschlechterte sich zusehends und es kamen immer mehr Zeltplatzsuchende. Letztendlich war es sehr voll, laut und nass.

 

Sonntag, 8.12.

Es hatte die ganze Nacht geregnet und morgens war es immer noch stark bewölkt. Die Chancen am nächsten Mirador etwas zu sehen waren gering. Außerdem war zu erwarten, dass die folgenden Zeltplätze genauso überfüllt sein würden. Wir beschlossen deshalb, das Trekking abzukürzen und zum Parkeingang zurück zu kehren.
Der Weg führte zu großen Teilen durch ein Waldgebiet, das 2010 einem Waldbrand zum Opfer gefallen war, der durch einen unvorsichtigen Trekker verursacht wurde. Ein Achtel des Waldes im Park ist dabei abgebrannt. Es war faszinierend zu sehen, wie die Natur das Gebiet zurückerobert. Zwischen den Baumskeletten blühte es überall in vielen Farben.
Zwischendurch konnte man immer wieder einen Blick auf die „Cuernos“ werfen.
Wir liefen bis zum wunderschön grünen Lago Pehoe, von wo aus uns ein Boot zur Bushaltestelle am Refugio Pudeto brachte. Abends waren wir wieder in Puerto Natales. Dort gab es abends Pisco Sour und lecker Lamm.

 

Dienstag 10.12.

Nach einem Ruhetag bestiegen wir bei schönen aber stürmischen Wetter den Aussichtsberg „Cerro Dorotea“. Der Weg führt durch Privatgelände und am Eingang muss man bei Señora Frieda einen Obolus bezahlen. Er führt landschaftlich sehr schön über einen lang gezogenen Rückens zunächst durch Wiesen mit vielen Blumen und dann durch Südbuchenwälder bis auf eine offene Aussichtskanzel. Auf dem letzten Stück verwandelte sich der Wind in einen orkanartigen Sturm und wir hatten große Probleme, uns auf den Beinen zu halten. Der Blick auf die Fjordlandschaft war gewaltig.
Wieder zurück am Eingang erwartete uns Se
ñora Frieda mit Kaffee, Brötchen, Butter und Calafate- Marmelade. Während wir die „Merienda“ genossen, erzählte sie unentwegt.

 

 

El Calafate-Glaciar Perito-Moreno

Montag, 2.12.

Mit dem Flieger verließen wir Ushuaia Richtung El Calafate, aus den feuchtkalten Wäldern in die trockene, sehr windige Pampa. El Calafate ist ein Ort, der sich im touristischen Aufschwung befindet, überall wird gebaut. Der Ort hat durch die vielen farbenfrohen Häuser ein sympatisches Flair. Im Hostel gab es abends für die Gäste Asado vom Feinsten.

 

Dienstag, 3. 12

Mit dem Bus fuhren wir zum Nationalpark Los Glaciares, um den Gletscher Perito-Moreno zu sehen. Dieser Gletscher gehört zum Campo de Hielo Sur und entlässt sein Eis über eine Gletscherzunge in den Lago Argentino. Die Gletscherfront ist am See bis zu 70m hoch.
Die ständig abbrechenden Eismassen sperren immer wieder den südlichen Arm des Sees vom Rest ab. Dann steigt der Wasserspiegel bis zu 20m an, bis es zu einem spektakulären Durchbruch an der Engstelle kommt.

 

 

Ushuaia

Dienstag, den 26.11. bis Sonntag, den 1.12.

Wir mussten den Montag noch in Puerto Williams verbringen, da wir die Plätze auf dem (argentinischen) Boot nach Ushuaia vor dem Trekk für Dienstag hatten reservieren lassen und das Boot dann Montag ausgebucht war. Es fährt nur einmal am Tag und hat 12 Plätze. Der Preis war höher als der für den Flug von Punta Arenas nach Puerto Williams und hier hätten wir schon ahnen können, wie die Preise für Touristen in Argentinien sind.
Wir haben dann eine Hosteria am Stadtrand von Ushuaia gefunden, die auch nicht ganz billig war, aber etwas ab vom total touristischen Zentrum lag.
Die nächsten zwei Tage gab es einen Winterreinbruch mit Schneefall, niedrigen Temperaturen und Wind. Wir haben sie zum Erholen, waschen lassen, Friseur (Rainer) und für Museumsbesuche genutzt. Als Ausländer zahlt man hier im Museum horrende Eitrittspreise.
Freitag haben wir den Nationalpark besucht. Das Wetter war besser, aber es lag noch so viel Schnee, dass man nicht auf die Berge laufen konnte. Aber die Flora und Fauna entlang des Beagle-Kanals war auch sehr faszinierend.
Samstag sind wir dann vorbei am Skigebiet von Ushuaia zum Galciar Marcial aufgestiegen. Eigentlich wollten wir als Gag den südlichsten Sessellift der Welt benutzen, aber auch hier hat uns der horrende Preis abgehalten. Auf dem Weg konnten wir aber noch einen Cache loggen.
Sonntag sind wir noch einmal von der Hosteria zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen und anschließend dann zum Hafen. Dort war die „Fram“, ein Schiff der Hurtigruten eingelaufen, das weiter in die Antarktis fährt.

 

Circuito de los Dientes de Navarino – ans Ende der Welt

Mittwoch, 20.11.

Von Punta Arenas, das wir am Tag zuvor mit einem LAN-Flug erreichten, brachte uns ein Hochdecker mit 20 Plätzen bei stürmischen Wetter sicher nach Puerto Williams. Der Flugkapitän befragte uns persönlich, ob wir seine Sicherheitsanweisungen auf Spanisch verstanden hätten.
Die südlichste Stadt der Welt (2000 Einwohner, hauptsächlich Marineangeörige) liegt auf der Isla Navarino, bekannt für ihr extrem unbeständiges Wetter und den Fang von „kingcrabs“. Da wir im Hostal eines Fischers wohnten, bekamen wir schon zum Frühstück ihr leckeres Fleisch zu essen.
Der geplante „Dientes Circuit“ umrundet das spektakuläre Dientes-Massiv und ist die südlichste Trekkingroute der Welt.

 

Donnerstag, 21.11.

Das Wetter war gut, erstaunlich warm und fast windstill. Am Startpunkt des Trekkings konnten wir zunächst einmal einen Cache loggen. Dann ging es steil, auf noch gut sichtbarem Pfad bergauf bis zu einem Aussichtpunkt mit phantastischem Blick über den Beagle-Kanal. Auf 700m Höhe erreichten wir die Passhöhe und vor uns lag das wildgezackte Massiv der Dientes de Navarino. Durch steile Geröllfelder ging es bergab bis zum Lago del Salto. Es war nicht so einfach, einen trockenen Zeltplatz zu finden. Letztendlich mussten wir die Füße für die Nacht „etwas hochlegen“. Auf dem noch weitgehend zugefrorenen See konnten wir wieder einmal Andengänse beobachten. Vom Zeltplatz aus konnten wir sehen, dass in der Aufstiegsroute für den folgenden Tag noch sehr viel Schnee lag.

 

Freitag, 22.11.

Die Nacht war frostfrei geblieben, so dass wir durch weichen, teils tiefen Schnee den Berg hinauf stapfen mussten. Über drei Pässe führte die Trekkingroute bis zum Paso de los Dientes. Da das Wetter immer noch gut war, entschieden wir uns für einen kleinen Abstecher (ohne die schweren Rucksäcke) zum Monte Bettinelli, auf dem der südlichste Traditional-Cache der Welt liegt. Nach 2 Stunden Anstieg konnten wir loggen. Der letzte Log war aus dem März 2012.
Vom Gipfel hatte man einen traumhaften, unglaublichen Blick bis zum Ende der Welt: Kap Hoorn.
Nach weiteren 1,5 Stunden waren wir wieder bei den Rucksäcken. Durch Südbuchenwälder, vergleichbar mit dichtem Unterholz, mussten wir uns bis zur Laguna de los Dientes hinabkämpfen. Auch die Suche nach einem Zeltplatz gestaltete sich schwierig, da die Biber im Uferbereich ein Schlachtfeld an toten Bäumen zurückgelassen haben. Die Kulisse war geradezu skuril. Letztendlich mussten wir die Beine hier noch etwas höher legen.

 

Samstag, 23.11.

Die Route führte uns vorbei an weiteren Seen, über einige Biberstaudämme, schließlich wieder über zwei Pässe mit toller Aussicht und noch mehr Seen zu unserem heutigen Ziel, der Laguna Martillo. Unterwegs konnten wir immer wieder die uns fremde Flora bestaunen, aber auch, was die Biber auf der Insel angerichtet haben. Beim Abstieg vom letzten Pass stürzten die Temperaturen ab.
Wir fanden einen guten Zeltplatz und während des Aufbaus fielen die ersten Regentropfen. Den Rest des Tages verbrachten wir im Zelt. Abends ging der Regen in Schnee über. Wir machten uns Gedanken, ob wir am nächsten Tag den höchsten Pass der Route überwinden könnten.
Um das Kochen im Zelt zu verkürzen, opferten wir unsere Nofallration Instant-Trekkingnahrung. Das Chili schmeckte erstaunlich gut.

 

Sonntag, 24.11.

Morgens schneite es immer noch. Wir entschieden uns trotzdem nicht zu spät aufzubrechen und zu versuchen, die letzten beiden Etappen an einem Tag zu schaffen. Zuerst verliefen wir uns ein wenig, könnten aber schnell zur Hauptroute zurückfinden. Die Route zum Pass Virginia (829m) hinauf war im unteren Teil extrem schlammig, oberhalb der Waldgrenze führte sie über ein vereistes Hochplateau. Hier lernten wir den sprichwörtlichen patagonischen Sturm kennen. Der Pass selber war extrem überwächtet und man musste für den Abstieg in die Gröllhänge am Rand ausweichen, Diese erlaubten teilweise eine flotte Abfahrt zur Laguna Guanacos. (die Schuhindustrie freut sich.)
Unterdessen hatte es zwar aufgehört zu schneien, aber unsere Füsse waren nass und der Wind immer noch sehr stark. Also entschieden wir uns, auch die letzten 5 Stunden noch anzugehen. Die Wegspur war nur zu Beginn zu erkennen, dann kämpften wir uns sehr mühsam durch einen dichten Wald mit umgestürzten Bäumen (Biber am Werk). Nach einem letzten Wegstück durch offenes, nasses Gelände erreichen wir die Fahrstrasse., die uns in weiteren 8km nach Puerton Williams führen sollte. Die Sonne schien wieder.
Wir hatten Glück. Nach einem kurzen Stück Weg hat uns ein junger Mann, der „dentisto“ von Puerto Williams, in seinen Pickup (diesmal im Fahrerraum) mitgenommen.
Das „Wetterglück“ hatte uns ein unglaubliches Erlebnis und Abenteuer am Ende der Welt ermöglicht.

 

 

Puerto Varas und Chiloé

Seit den letzten Tagen überlegen wir ob unser Blog nicht den Untertitel „Wilkes on Schlemmertour“ verdient. Aber was die Fischküche Chiloés zu bieten hat, ist schon einmalig.
Außerdem  hätten wir gerne Reiner und Monika bei uns gehabt, die Vogelwelt hier ist fantastisch. Also haltet durch und reist nach Chile.

Freitag, 15.11.

Donnerstag waren wir mit dem Bus von Pucon nach Puerto Varas zur Casa Azul gefahren.
Am  Morgen kam unser Leihwagen, mit dem wir nach Ancud auf der Insel Chiloé ins Hostal Nuevo Mundo fuhren.
Nachmittags machten wir nur einen Spaziergang am Strand und durch den Ort. Abends haben wir im Restaurant Kuraton „Curanto“ und „Merluza“ gegessen.

Samstag, 16.11.

Wir machten bei traumhaftem Wetter einen Ausflug zur Westküste der Insel. Dort gibt es drei kleine Inseln mit Maggelan- und Humboldtpinguinen. Von dort wanderten wir aber zuerst entlang der Küste bis zu einer schönen Bucht mit ordentlicher Brandung. Der Strand bestand aus wunderschönen glatt polierten Kieseln. Nachmittags nahmen wir dann an der Bootstour zu den Pinguininseln teil. Drollige Tiere sind das.
Abends ging es noch einmal ins Kuraton. Diesmal „Merluza“ und „Cerviche“.

Sonntag, 17. 11.

Berühmt ist Chiloé vor allem durch seine über 150 aus Holz gefertigten Kirchen. Die meisten wurden im 17. und 18. Jahrhundert aus Zypressenholz erbaut. 16 der Kirchen wurden 2000 zum Weltkulturerbe ernannt. Zuerst fuhren zur ältesten Kirche in Anchao im äußersten Osten der Insel. Auf dem Weg nach Castro machten wir in Dalcahue Mittagspause und haben in der Markthalle eine „Paila marina“ gegessen, die um Welten besser war als die in Santiago.
Die Kirche in Castro war dann schon von außen ein Hammer, gelb und lila angestrichen. Im Innern herrschte eine fast gemütliche Atmosphäre, da alles aus honigfabigem Holz gefertigt ist.
Abends ging es zurück nach Puerto Varas. Als wir ins Auto stiegen, fing es an zu regnen.

Montag, 18.16.

Das Wetter war wieder vom feinsten. Also fuhren wir zum Lago „Todos los Santos“ zu Füßen des Vulkans Osorno. Noch eine ganze Reihe weiterer Vulkane verschönern dort das Panorama.
Mit einem Boot ließen wir uns 30 Minuten weit das Seeufer entlang fahren und aussetzen. Eine Wanderung führte uns teilweise durch dichten Wald, teilweise am Ufer entlang zum Ausgangspunkt zurück. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zu den Saltos de Petrohue.

 

Pucon

Dienstag 12.11.

Am Montag sind wir (wieder mal eine Reisetag bei Regen) mit dem Bus bis Pucon am Villarrica gefahren. Dank dem Tipp der Wirtin der Casa Satya Christine besuchten wir den privaten Park „El Cañi“. 1200 Höhenmeter mussten wir bis zum „Mirador“ am Gipfel überwinden. Der erste Teil des Weges ging durch Weideland und fasst hätte man glauben können, im Allgäu zu sein. Aber bei genauerem Hinsehen sind es andere Sträucher und Pflanzen und noch auffälliger sind die völlig anderen Vogelstimmen.

Der zweite Teil des Weges ging dann durch den Wald der Baumriesen, im unteren Teil ein dichter Bambus als Unterholz. Ein erster See dampfte und hatte angenehme Badetemperatur. Es gab verschiedene Wasservögel und Otter spielten im See. Weiter ging es durch Araukarien zu einem zweiten kalten See bevor der letzte steile Anstieg zum Gipfel führte. Oben hatte man eine wunderschöne Rundumsicht auf die Vulkane der Umgebung. Besonders der „Volcan Lanin“ mit seinen über 3700m Höhe ist sehr beeindruckend.
Abends gab es dann wieder leckere Meeresfrüchte.

 

 Mittwoch 13.11.

Das Wetter lockte nicht zu großen Ausflügen. Nach einem Bummel durch den sehr touristischen Ort machten wir eine Bootstour af dem Villarricasee, die uns vor allem tolle Wolkenbilder rund um den Vulkan Villarrica zeigte.

 

 

 

Adela y Helmut

Freitag 8.11.

Die letzten beiden Tage nutzten wir für einen Standortwechsel zur Farm von „Adela y Helmut“. Dort verbrachten wir 4 Tage in einem kleinen Appartement und genossen die gute Küche von Adela.

Das Wetter am Freitag war kühl und regnerisch und ließen wir uns von Helmut zu den „Termas Geometricas“ bringen. Dort störte uns der Regen  in den Becken von 38 bis 41 Grad Wassertemperatur nicht. Die Anlage aus vorwiegend rot gestrichenem Holz ist wunderschön in ein Bachtal integriert. Vor allem die großen Nalca-Blätter haben uns gut gefallen.

 

Samstag 9.11.

Auf einem Spaziergang erkundeten wir die nähere Umgebung der Farm. Schon morgens hatte uns ungewöhnlicher Vogelgesang geweckt. Unterwegs lachten uns dann Vögel (Chucaos) aus und die Ibisse machten einen Höllenlärm. Die Wege sind teilweise durch Erosoin sehr tief in die Landschaft eingegraben.

 

Sonntag 10.11.

Helmut zeigte uns den Conguillo Nationalpark rund um den Vulkan Llaima. Dank seiner Ortskenntnisse sahen wir Wasserfälle, Lavaströme und interessante Sedimentablagerungen. Dann ging es in das Reich der Araukarien. Dort konnten wir erfolgreich zwei Caches loggen, von denen einer in einer uralten Araukarie lag, aber leider von Ratten schwer beschädigt war. In der Nähe eines „grünen“ Sees bereitete Helmut ein Picknick für uns.

Nachmittags sind wir den „Sendero Sierra Nevada“ bis in den Schnee hoch gelaufen. Dort hatten wir einen wundervollen Blick auf den Vulkan Llaima. Der Bambuswald, die Araukarien und die Südbuchen waren faszinierend. Abends verwöhnte uns Adela mit „Maultaschitos“ (Helmut ist Schwabe).