Lap Paz

Von Uyuni aus gönnen wir uns einen Flug nach La Paz und verzichten auf die11 Stunden lange Busfahrt. Der Blick aus dem Flieger ist grandios.

Unser Hostal Estrella Andina liegt mitten im Marktviertel nicht weit vom alten Zentrum. Schon der erste Spaziergang zeigt uns, der Verkehr ist absolut chaotisch. Regeln scheint es nicht zu geben. Wer die Nase vorne hat, ist Sieger. Die Stadt lernen wir, wie schon oft, bei einer „Tour for Tips“ kennen.

Bilder aus La Paz

Thomas Wilken von Suedamerikatours organisiert für uns in den nächsten Tagen die Touren und Ausflüge.

11.06. Chacaltaya (5395m) : Ueberschreitung in das Zonga Tal
(5 Fuenftausender an einem Tag)

Der Chacaltaya beherbergte auf ca. 5300 Metern einst das höchstgelegene Skigebiet der Welt. Mittlerweile ist es geschlossen, da der Gletscher abgeschmolzen ist. Mit einem Taxi „erklimmen“ wir eine Höhe von 5100 Metern und ersteigen zunächst den Chacaltaya-Hauptgipfel. Die Überschreitung der Chacaltayakette bietet ein phantastisches Panorama über fast die gesamte Cordillera Real mit atemberaubenden Tiefblicken auf La Paz. Die Tour bietet ein „interessante“ Kletterstelle im Abstieg. Die Wegfindung ins Tal ist es schwierig und wir sind froh als wir das wartende Taxi entdecken. Wir haben auf der ganzen Tour niemand getroffen.

12.06. Serranias Almillanes

Der nächstgelegene 5000er von La Paz aus, liegt am Weg zum Abra de Cumbre Pass. Er ist auf keiner Karte namentlich erwähnt, nur seine Höhe wird mit 5108 Metern angegeben. Er ist der höchste Punkt einer kleinen Untergruppe der Königskordilliere, Serranias Allminallis genannt. Die aussichtsreiche Gipfelsicht,  genießen wir wieder ganz alleine. Der Abstieg endet mit einer rasanten Geröllabfahrt direkt zum wartenden Taxi.

13.06. El Alto – mit der Seilbahn auf 4100m Hoehe

An diesem Tag werden wir vier Stunden von „Gladis“ durch El Alto geführt.
El Alto heißt „Das Hohe“. El Alto ist die schnell wachsende Schwesterstadt von La Paz und liegt auf 4000 Meter Höhe im Altiplano – direkt über dem Tal von La Paz. Wir erreichen El Alto mit der Seilbahn, die gebaut wurde, um den Verkehr zu entlasten. Da an diesem Tag die „Collectivos“ steigen, stehen wir in einer langen, sehr disziplinierten Schlange. Mit Gladis fahren wir im Collectivo zu einem großen, grellbunten Neubau.
In El Alto hat sich seit den 2000er Jahren ein neuer Baustil durchgesetzt, die „Neoandine Architektur“. Viele der Häuser wurden vom Künstler Freddy Mamani entworfen. Dabei werden Formen und Farben aus Mustern von Stoffen, Keramik und Gebäuden verschiedener andiner Kulturen aufgegriffen. Diese farbenfrohen Häuser stechen im Stadtbild von El Alto deutlich heraus, da andere Gebäude meist aus unverputzen Ziegeln bestehen.
Auch die Kirchen von Sebastian Obermaier fallen schon vom Flieger aus auf, Obermaier,  der geboren in Rosenheim, lebt seit 1978 in El Alto lebt und hat dort 72 Kirchen, zum großen Teilen mit bayerischen Zwiebeltürmen, erbaut.

Zuletzt besucht Gladis mit uns den Hexenmarkt von El Alto. Hier kann man nicht nur getrocknete Lamaföten, die die Einheimischen unter den Schwellen ihrer neuen Wohnungen vergraben, um sich Glück und Wohlstand zu sichern, kaufen, man findet für oder gegen alles eine Opfergabe für „Pachamama“.

15.06. Unbenannter 5000er vom Mullapass aus

An diesem Tag begleitet uns Thomas. Früh morgens starten wir Richtung Mulla -Pass. Nach drei Stunden Fahrt steigen wir an einem schönen See aus. Das erste Stück Weg gehen wir gemeinsam. Noch ist alles vereist. Thomas möchte dann einen noch unbestiegenen Gipfel erklimmen, wir entscheiden uns für den schöneren vergletscherten Gipfel im Talschluss. Teilweise geht es durch Büßereis uns zwischen Spalten hindurch.

16.06. Downhill „Death Road“

Sie gilt als eine der gefährlichsten Straßen der Welt, die Yungas-Straße auch genannt „camino del la muerte“ in Bolivien. Über Jahrzehnte hinweg war sie die einzige Verbindung zwischen La Paz im kargen Andenhochland auf rund 4000 Meter Höhe und den Regenwaldgebieten im Tiefland. Hunderte Verkehrstote forderte sie im Laufe der Zeit. Vor einigen Jahren wurde eine moderne und sichere Alternativroute fertig gestellt. Seither nutzt der reguläre Verkehr die Yungas-Straße kaum noch. Das wiederum lockt Downhill-Fahrer, die auf Mountainbikes die Schotterpiste herunterbrettern. Zahlreiche Agenturen in La Paz bieten die Tour an. Die Ausrüstung unserer Agentur „Madness Adventure“ ist gut, die Verpflegung und vor allem die Stimmung auch. Die ersten 30km sind Asphalt, dann geht es weitere 36km über Schotter, von 4700m auf 1200m durchquert man 4 Klimazonen.

 

17.06. Ausflug nach Tiwanaku

Unseren letzten Tag in La Paz widmen der Kultur und machen einen Ausflug nach Tiwanaku.

Tiwanaku war die erste Hochkultur Südamerikas, die 27 Jahrhunderte lang exisitierte, ca. von 1580 vor Christus bis 1172 nach Christus. Die Stadt Tiwanaku, die sich im unweit des Titicaca Sees befindet, war einst die Hauptstadt eines großen Anden-Staates, der den westlichen Teil Boliviens, den Nordosten Argentiniens, und die chilenische Litoral Küste umfasste. Die Tiwanaku Kultur erreichte große Fortschritte in der Wissenschaft, und Kunst, und entwickelte außergewöhnliche Techniken für den Anbau in der Landwirtschaft. Sie gehört zu den großen antiken Zivilisationen der Welt, die sich durch die Konstruktion von Tempeln in Form von Pyramiden auszeichneten.

Tiwanaku ist der wichtigste archäologische Ort in Bolivien, 72 km von La Paz entfernt. Sehen kann man die Reste eines enormen Komplexes verschiedener Tempel der Tiwanaku Kultur.

 

Uyuni

Von San Pedro de Atacama in Chile gelangen wir mit einer Zwischenübernachtung in Calama nach einer langen Busfahrt nach Uyuni, das in 3650 m Höhe auf dem bolivianischen Altiplano am Östlichen Rand des Salars de Uyuni liegt. Der Salar ist mit mehr als 10.000 Quadrat­kilometern die größte Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des See Tauca gebildet.

Drei Tagestour von Uyuni durch den Salar de Uyuni und den Altiplano

Wir haben eine Dreitagestour durch den Salar gebucht. Unsere Gruppe umfasst 6 Leute und einen Fahrer, der zugleich Guide und Koch ist. Natürlich spricht er nur Spanisch.

6. Juni: Salar de Uyuni

Am ersten Tag geht es zunächst zum Eisenbahnfriedhof dem „cementerio de los trenes“ mit zum Teil über 100 Jahre alten Zügen. sie stammen aus den Zeiten als es noch viele Minen gab und dienten dem Transport von Kupfer, Gold und Salz.

Zum Mittagessen geht es zu einem „Speisesaal“ ganz aus Salz mitten im Salar. Die weiße Salzfläche mit den typischen Sechsecken scheint sich unendlich in alle Richtungen auszudehnen. Nachmittags besuchen wir die „Isla Incahuasi“ mitten im Salzsee. Das heißt „Haus der Inca“, denn sie war einst ein Posten im Wegenetz der Inca. Sie ist mit großen Kakteen übersäht.

Auf dem Weg zu unserem „Salzhotel“ am Rand des Salars machen wir Halt, um den Sonnenuntergang auf dem Salar zu beobachten.

Die Nacht auf den Salzbetten wird sehr kalt, aber wir haben ja gute Daunenschlafsäcke.

7. Juni: Lagunas y Piedras

Am zweiten Tag fahren wir über den Altiplano. Wir haben einen schönen Blick auf den Vulkan Ollague, kommen an mehreren Lagunen vorbei, sehen Vicuñas und Flamingos. Dann erreichen wir bizarre Felsformationen unter denen der „Arbol de Piedra“ die bekannteste ist. Unsere sehr einfache Unterkunft liegt an der Laguna Colorado.

8. Juni: Geyseres, Lagunas y Piedras

Wir brechen im Dunkeln bei eisigen Temperaturen auf, um zum Sonnenaufgang an den Geysiren „de Sol de Mañana“ zu sein. Der Guide läuft nur mit uns ( den anderen ist es zu kalt) mitten durch die brodelnden Geysire, ein tolles Erlebnis.

Anschließend gibt es ein gutes Frühstück bei den Aguas calientes de polkes. Auf das Bad im heißen Wasser verzichten wir angesichts der Außentemperaturen. (Irgendwann muss man ja raus!) unser nächstes Ziel ist die Laguna verde. Dort hat meinen schönen Blick auf den Vulkan Lincancabur und auch auf den Cerro Toco, auf dem wir ein paar Tage vorher waren. Wir sind nun wieder ganz dicht an der chilenischen Grenze. Hier beginnt der lange Rückweg nach Norden. Aber die Landschaft ist sehr eindrücklich und immer wieder sieht man Vicuñas, bizarre Steinskulpturen und farbige Berge.

Insgesamt legen wir in den drei Tagen 900 km im Jeep zurück.

San Pedro de Atacama

Über Madrid, Santiago de Chile und Calama erreichen wir den Norden von Chile. Mit dem Taxi gelangen wir nach San Pedro de Atacama. Es liegt mitten in der Atacamawüste auf 2.440 Metern, und ist einer der trockensten Plätze der Welt.

Der Ort ist klein mit flachen Lehmhäusern und staubigen Strassen. San Pedro ist der Ausgangspunkt für Ausflüge in die spektakulären Landschaften dieser Gegend. Unser Hostal „Quinta Adela“ bietet einen eigenen Ausflugsservice und wir entscheiden uns für private Touren mit eigenem Chauffeur. Dies erweist sich als gute Entscheidung, da wir so das Programm frei entscheiden können und im kleinen 4×4 sind wir schneller sind. Unser Fahrer Oswaldo erweist sich als sehr kompetent und überrascht uns immer wieder mit seinem Detailwissen. Obwohl er fährt als wären wir auf der Rallye Dakar unterwegs, fühlen wir uns immer sicher.

1. Juni: Valle del Arcoíris

Unser erster Ausflug führt uns in das „Valle Arcoiris“ , das Regenbogental. Dieser Ausflug wird nur von wenigen Touristen gemacht und so haben wir das Tal fast für uns. Das Tal hat seinen Namen von den bizarren Felsformationen, -wänden und -säulen, vom Wüstenwind geschliffen, die in den verschiedensten Farben, von tiefrot über weiss bis smaragdgrün leuchten.

2. Juni: Tour Lagunas Altiplanicas y Piedras Rojas

Am Morgen geht es von San Pedro de Atacama in Richtung Süden. Wir besuchen Toconao mit seiner weißen Kirche mit großem Glockenturm und Türen aus Kaktusholz. Von hier aus geht es dann zum Salar de Atacama, dem drittgrößten der Welt. In ihm liegt einer der größten Bodenschätze Chiles: Lithium. Etwa 40% der gegenwärtigen Weltproduktion stammen von hier.

Im Salar liegt die Laguna Chaxa, Teil des Flamingo Nationalreservat, die wir uns anschauen.

Es geht weiter zu den Hochlandseen Miscanti und Miñiques, die sich auf einer Höhe von 3.500 m befinden und von den Hügeln der Anden umgeben sind. Hier leben zahlreiche Wasservögel. Immer wieder sehen wir auf dem Weg Vicuñas und einen  Fuchs können wir auch beobachten.

3. Juni: Cerro Toco (5606m) und Valle Luna

Blick vom Cerro Toto

Blick vom Cerro Toto

Eigentlich war die Tour zu den Tatio Geysiren geplant, aber Oswaldo hat verschlafen und für die Geysire war es dann zu spät. Er schlug uns als Alternative den Cerro Toco vor.

Mit dem Auto kann man fast bis auf 5200 fahren und dann sind es noch knapp 500 hm bis zum Gipfel auf 5604m. Kurz vor dem Ende der Strasse bleibt Oswaldo mit seinem 4×4 in einer Schneewehe hängen und wir starten von dort unseren Aufstieg. Ganz langsam geht es aufwärts. Unterwegs kann man das brandneue  Atacama Large Millimeter Array (Alma), ein ganzes Feld von Radioteleskopen, sehen.

Am Gipfel sind wir alleine und haben einen fantastischen Blick zum Mustervulkan Lincancabur hinüber, zur bolivianischen Hochebene und zu den weiter entfernten Bergen an der Grenze zu Argentinien.

Als wir zurück kommen, hat Oswaldo das Auto befreit und kurz nach Mittag sind wir wieder in San Pedro.

Nachmittags brechen wir zum Valle Luna, Ca. 15 Kilometer entfernt von San Pedro erstreckt sich das Tal zwischen Atacamawüste und den Anden. Die Landschaft in diesem Tal erinnert sehr an die Mindoberfläche. Starke Winde, extreme Temperaturschwankungen und Überschwemmungen haben über die Jahrhunderte diese einzigartigen Formationen geschaffen. Das Gebiet ist eines der trockensten auf der Erde überhaupt. Zum Schluss fahren wir zu einem erhöhten Aussichtspunkt, um den spektakulären Sonnenuntergang zu beobachten.

4. Juni: Tatio Geyseres Tour

An diesem Tag geht es nun wirklich zu den Tatio Geysiren. Wir starten eine Stunde nach dem Convoi der Gruppentouren, da wir ein schnelleres Auto haben. Die Dampfwolken der Geysiere sind am morgen, vor Sonnenaufgang am besten zu sehen. Vor Sonnenaufgang ist es in 4300m Höhe noch sehr sehr kalt (ca. minus 10 Grad) und wir sind froh unsere Daunenjacken zu haben. Das Frühsrüch serviert uns Oswaldo bei den Geysiren. El Tatio, was soviel wie „Der Großvater“ bedeutet, ist eines der am höchsten gelegenen Geysierfelder und mit insgesamt rund 80 aktiven Geysieren das drittgrößte der Welt. Die Fontänen selbst sind eher klein und erreichen selten mehr als einen Meter Höhe.  Ein besonders beeindruckendes, fast mystisch anmutendes Schauspiel ist es, wenn die Strahlen der aufgehenden Sonne die Dämpfe der Geysiere anstrahlen.

Auf dem Rückweg machen wir Halt im Dorf Machuca mit der pittoresken Santiago-Kirche.